Die Fahrt auf die Ssese-Inseln begann 2013 mit einer Enttäuschung. Das große Schiff, das Entebbe mit der Hauptinsel Bugala verbindet, war außer Betrieb. So mussten alle acht Einsatzhelfer dieses Jahres den viel längeren Weg über die Distrikthauptstadt Masaka nehmen. Auf schlechten Straßen mit unzähligen Schlaglöchern ging es dann zur kleineren Fähre nach Bukakata, von wo die halbstündige Überfahrt nach Bugoma, der Anlegestelle auf der Insel, startete.
In der Pfarrgemeinde Bumangi wurde die erste Gruppe mit Birte und Grete aus Dänemark und Irmgard Ratermann sehnlichst erwartet. In Bumangi gab es nämlich keinen Strom, da der Wechselrichter für die Solaranlage ausgefallen war. Ein neuer befand sich in unserem Gepäck. Auch die Pumpe für die Wasserzufuhr aus den Tanks funktionierte nicht. Wir fanden also genau das vor, was wir befürchtet hatten: keinen Strom und kein Wasser zu haben.
Im Laufe der nächsten Tage jedoch wurden diese Anfangsschwierigkeiten behoben, sodass die Bewohner des Priesterhauses und die nachfolgenden Helfer aus Heiden Elisabeth Friedrich, Maria Höing, Wilhelm Höing, ausreichend mit Strom und Wasser versorgt waren. Nach 14- tägigem Aufenthalt im Norden von Uganda (Kumi und Moroto) kamen auch Edeltraud Höing, Theo Oenning und Pfarrer Paul mit einer Nähmaschine, drei Strickmaschinen und Stoffen aus dem Container zur Insel.
Was wir sonst vorfanden, war durchaus erfreulich. Die neue Werkshalle hatte inzwischen ein Dach bekommen. Es fehlten noch die Fenster und der Estrich. Diese Arbeiten wurden durch Wilhelm Höing zusammen mit dem Maurerlehrer und seinen Schülern zu Ende gebracht. Die Halle soll als Mehrzweckhalle dienen, d.h. sowohl Schulungshalle für Maurer als auch Versammlungsort für größere Veranstaltungen sein.
Am 2. März wurde die Halle in Anwesenheit von Lehrern Schülern und Gästen feierlich eingeweiht.
Der Direktor der Technikerschule, Brother Gervase, schreibt stolz in seinem Jahresbericht:
„Wir haben die größte Werkshalle und die modernste Küche im ganzen Distrikt!“
Was liegt in Afrika näher, als die Sonnenenergie zu nutzen. Mit einer großzügigen Spende von Rotary RC. Gladbeck – Kirchhellen kauften wir in Kampala 250 Solarlampen und boten diese der Bevölkerung zu einem geringen Preis von 60.000 Uganda Schilling (ca. 18 €) zum Kauf an.
Mit einem kleinen Paneel kann die Lampe in einigen Stunden aufgeladen werden und brennt dann je nach Leuchtstufe acht bis dreißig Stunden. Diese Lampe entwickelte sich zum wahren Renner. Ihre Vorteile waren sofort einsichtig: Sie ist transportabel und kann als Lese-, Wand- oder Taschenlampe genutzt werden. Sie dient auch als Handy-Auflade-gerät. Vor allem aber erspart sie das teure, gesundheitsschädliche und gefährliche Kerosin. So manches Kind zog sich durch diese Petroleumlampen Brandwunden zu und manche Hütte brannte ab.
Die Anzahl der Kurse in verschiedenen Fischerdörfern rund um Bumangi, in denen Erwachsene Lesen und Schreiben lernen, wurde um drei auf 15 erhöht. Erstaunlicherweise nehmen viele ältere Menschen an dem Unterricht teil, wobei man in Uganda schon mit 40 Jahren als ziemlich alt gilt.
Ein besonderer Fortschritt ist die Bildung eines Komitees, das nach und nach die Projekte in Bumangi in eigener Verantwortung übernehmen soll. In der relativ kurzen Zeit gelang es unter Mithilfe des Bischofs und seiner Vertreter Fr. John Kabanga und Deusdedit Ssekyewa, die Bevölkerung zu informieren und die Wahlen durchzuführen. Es fanden sich zehn Komiteemitglieder, die sich in den Dienst der Sache stellen und selbstlos tätig sein wollen. Noch während der Anwesenheit der deutschen Helfer wählte das Komitee den Vorsitzenden, den Kassenwart und den Schriftführer mit den jeweiligen Stellvertretern. Auch fand eine erste Sitzung statt, bei der sich das Komitee den Namen „Bumangi Parish German Support“ (BUPAGESU) gab.
Zu Hause angekommen, kam die erfreuliche Nachricht, dass das Ambulanzauto am 08.04.2013 in Masaka angeliefert wird. Die Krankenstation in Bumangi verfügt dann über ein Ambulanzauto und kann somit die ärztliche Versorgung auf der Insel Bugala besser gewährleisten. Das Ambulanzauto wurde am Freitag 06.09.2013 von Elisabeth Friedrich und Willi Höing der Krankenstation übergeben.
Einbau von Küchen für das Waisenhaus und das Schwesternhaus (hier zusätzlich mit Backofen)