Infoveranstaltung am 10.06.2022 im Heimathaus Heiden um 19:30 Uhr
aufgrund des Besuchs von Bischof Serverus Jjumba der Diözese Masaka und seinem Referenten Bernard Mugula Mutebi.
Der Bischof wollte sich bei der Gemeinde Heiden und den Helfern der ProjekteSsese- Island und Makukuulu bedanken. Es waren von beiden Projekten Helfer vor Ort u. a. auch Frau Friedrich vom Projekt Sseseisland und Frau Walter vom Projekt Makukuulu.
Der Bischof berichtete über die momentane Situation und die Anwesenden hatten die Möglichkeit Fragen zu stellen.
Bischof Jjumbas größtes Ziel in seiner Amtszeit ist die „Hilfe zur Selbsthilfe“. Dieses betonte er immer wieder im Verlauf des Abends.
Der Bischof erklärte sein Bischofswappen. Es enthält seine Entwicklungsziele die er für die Diözese für wichtig und zielführend sieht. Das Kreuz als Zeichen für den Glauben. Kaffeebohnen als Zeichen für Produktivität; Matoke und Mais als Hauptnahrungsmittel.
Wichtig zu erwähnen ist, dass sich alle Komissionen im Bistum an den Zielen des Bischofs orientieren müssen.
Die Vorgänger von Bischof Jjumba war Bischof Kaggwa und Bischof Dungu.
Für Makukuulu und für Bumangi sind verschiedene Projekte geplant, aufgrund der Bevölkerungszusammensetzung.
In Makukuulu sollen Genossenschaften gegründet werden, um die Produktivität in Gemeinschaft zu fördern. Jeder soll seine Fähigkeiten einbringen.
In Bumangi sieht es anders aus, da es dort viele Einwanderer und Fischer gibt. Diese gehen häufig wieder fort.
Ziele:
1. 10 Familien sollen sich zusammenschließen. Sie werden angeleitet und unterstützt um sich selber helfen zu können. Im Bereich der Produktivität und dem Profitieren von verschiedenen Fähigkeiten. Vor allem der Stellenwert der Frauen soll sich verändern. Ihr Wille/ ihre Fähigkeiten sollen gestärkt werden und sie sollen Leitungsrollen übernehmen.
Die Familien treffen sich regelmäßig, sie dürfen gemeinsam beten, aber nicht ausschließlich. Bei diesen Treffen sollen sie sich Gedanken machen, wie sie gemeinsam ihre Probleme lösen können und Geld erwirtschaften mit ihren Berufen, Fähigkeiten und Möglichkeiten.
Anmerkung von Frau Walter war, dass die Gruppenanleiter eine bessere Ausbildung benötigten. Der Bischof gab an, dass es sich um pädagogisch ausgebildete Anleiter handle.
2. Jugendarbeit
Es soll eine gute Zusammenarbeit mit den Jugendlichen stattfinden. Es gibt Jugendleiter, Bernard, der Referent ist einer davon. Die Jugendlichen sollen in eine gute Zukunft geführt werden.
In Uganda gibt es wenige staatliche Schulen, die meisten vorhandenen Schulen sind in kirchlicher Trägerschaft (Katholiken, Protestanten, Moslems) verschiedener Religionen. In Uganda war das Zusammenleben verschiedener Religionen bisher problemlos möglich.
Am Sonntag gehen die Priester in die staatlichen Schulen. Der Staat verbietet es bisher nicht.
Viele Jugendliche haben aber gar keine Schule besucht.
Es gibt eine Studie des Bistums in Verbindung mit dem Jugendamt. Sie zeigte auf, wie viele Kinder es ohne Schulbildung in der Diözese gibt. Für diese Jugendlichen soll ein Programm erstellt werden. Sie sollen auf technische oder landwirtschaftliche Schulen gehen, dort mehrere Monate lernen und dann in ihre Dörfer/ Orte zurückkehren, um dort ihre Leute anzuleiten im Bereich des Handwerks. Jede Pfarrei braucht Handwerker. Aus diesem Grund ist dieses Programm so wichtig für die Diözese. Momentan sind die Mittel knapp, deshalb beginnt man mit einigen Gebieten um dort ein Pilotprojekt zu starten.
Den besonders begabten Jugendlichen soll natürlich auch geholfen werden zu studieren, aber auch mit dem Ziel, dass sie in ihre Heimat zurückkehren um dort ihr Wissen einzubringen.
Im Bumangi- Projekt wird momentan bis zur mittleren Reife gefördert (finanziell) und dann sollen die Jugendlichen erst einmal ein Handwerk erlernen. Danach kann jeder der es kann und möchte weiter zur Schule gehen. Es wird so vorgegangen um zu unterbinden, dass ein junger Mensch nach dem Abitur ohne etwas dar steht.
Der Bischof verwies noch einmal darauf, dass in Uganda kaum Beamte benötigt werden.
Ein Beispiel wie es in Zukunft laufen könnte.
Auf den Wegen in Uganda liegt viel Müll, dieser Plastikmüll könnte beispielsweise eingesammelt werden und junge Menschen könnten daraus Kinderpuppen oder Rosenkränze herstellen. Diese werden verkauft und man erhält Geld. Das Bewusstsein der Menschen für die Produktivität soll gestärkt werden.
Außerdem ist in Uganda auch mit dem 2. Bildungsweg viel zu erreichen.
Die Politik in Uganda ist nicht anders, als in anderen Ländern. Es wird viel versprochen, aber was passiert… In Uganda ist ein großes Thema die Schulpflicht für alle. Die Realität sieht aber anders aus. In der Realität erhält jede Schule 2 Euro für ein Kind. Lehrer bleiben oft ohne Gehälter.
In guter Schule mit guter Bildung werden pro Kind pro Jahr 120 Euro gebraucht.
Eine weitere Frage war, dass man in Somalia, Eritrea, … von Hungersnöten in den Medien höre. Wie sieht das in Uganda aus?
Hungersnöte gibt es nur in Norduganda, wo es Trockenheit/ Dürre gibt. Ansonsten gibt es in Uganda für die Einwohner zu Essen.
Information nebenbei: Es gibt drei Hauptreligionen in Uganda: Muslime, Katholiken und Protestanten. Diese lebten bisher in ihren Sippen gut zusammen. Innerhalb einer Sippe gibt es verschiedene Religionen.
Diese Sippen werden Clans genannt. Jeder Clan hat einen bestimmten Namen (Affe, Elefant, Aal, Kuh, …). Anhand des Namens kann ich den Clan ableiten. Es gibt bestimmte Regeln für die Clans: Innerhalb eines Clans darf nicht geheiratet werden, um die Inzucht zu unterbinden. Außerdem sollen die Clans nicht komplett unter sich bleiben.
Aber auch in Uganda zeigt sich ein neues Phänomen. Es gibt verschiedene Sekten (Extremisten/ Minderheiten), die versuchen andere Religionen zu unterdrücken.
Nach ca. 1, 5 Stunden kam der Bischof darauf zu sprechen, wie er sich den Weg der weiteren Partnerschaft vorstellt. Er bittet uns, dass wir den Weg weiter mit ihnen gehen, sie brauchen unsere Hilfe noch. Es gibt aber bereits Bereiche, wo sie viel erreicht haben, auf die sie Stolz sind.
Dazu gehört, dass viele junge Menschen aktiv und mutig sind mitzumachen, zu arbeiten und zu unterstützen.
Der Glaube spielt eine wichtige Rolle. 700 Katechisten starten im Bereich der Patoralarbeit. 14 Priester wurden geweiht.
Je mehr Menschen Bildung erhalten haben, umso besser wird ihr Bewusstein in Bezug auf Produktivität und Selbständigkeit.
Hilfe zur Selbsthilfe!